KREUZFAHRTSCHIFF SCHLEPPT UNWISSENTLICH TOTEN WAHL IN HAFEN

Mit dieser traurigen Überraschung hätte die Crew der MSC Meraviglia wohl auch nicht gerechnet: Als das Kreuzfahrtschiff am vergangenen Samstag in einen Hafen in New York einfuhr, hing an dessen Bug ein rund 13,5 Meter langer Wal. Laut Berichten amerikanischer Medien, etwa der „New York Times“, soll das Schiff das Tier unbemerkt vor sich hergeschleppt haben. Die Behörden indentifizierten das Tier nach der Ankunft im Hafen als Seiwal – eine als stark gefährdet geltenende Walart.

Das in Genf in der Schweiz ansässige Kreuzfahrt-Unternehmen MSC bestätigte den Vorfall in einer Erklärung „mit tiefem Bedauern“. Die Behörden seien sofort informiert worden. Eine Sprecherin von MSC erklärte laut „New York Times“, dass es „umfassende Maßnahmen“ gebe, um solche Kollisionen zu vermeiden. „Wir werden unsere Verfahren weiterhin gemeinsam mit unseren Partnern und den Behörden bewerten und aktualisieren“, sagte sie. Inzwischen ermittelt die Strafverfolgungs-Abteilung der amerikanischen Wetter- und Ozeanografiebehörde in dem Fall.

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Kreuzfahrtschiff schleppt toten Wal in Hafen: Seiwale gelten als stark gefährdet

Ersten Erkenntnissen zufolge könnte das Tier durch die Kollision mit dem Kreuzfahrtschiff gestorben sein. Darauf deuten Verletzungen am Körper des Wals hin. Die Untersuchungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen. „Es sieht so aus, als ob das Tier noch lebte und von einem Schiff angefahren wurde“, sagte Robert A. DiGiovanni, der leitende Wissenschaftler der Atlantic Marine Conservation Society, das die Untersuchung durchführt, der „New York Times“.

Seiwale kommen weltweit in gemäßigteren bis subpolaren Meeren vor. Im Winter wandern sie in subtropische Gewässer. Die Tiere werden in der Regel zwischen 12 bis 16 Meter groß und wiegen zwischen 20 und 30 Tonnen. Einige Exemplare können noch größer werden. Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) listet den Seiwal als stark gefährdet auf – schätzungsweise existieren weltweit nur noch rund 50.000 bis 60.000 Tiere.

Trotz diverser Maßnahmen kommt es immer wieder zu Kollisionen zwischen Schiffen und Walen. In vielen Fällen enden diese für die Tiere tödlich.

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